Videotürme in kritischen Zonen
Auch bei Green Energy 3000 hat man schon Erfahrungen mit Diebstählen gemacht. "Wir hatten früher mehrfach Vorfälle, bei denen 100 oder mehr Module entwendet wurden", berichtet Dirk Malczyk. "Auch da waren die Folgeschäden durch die Verzögerung größer als der eigentliche Materialwert." Inzwischen setzt der Projektentwickler erfolgreich auf Prävention. Das Leipziger Unternehmen sichert seine Baustellen seit 2019 mit einer mobilen Videoüberwachung von Kooi Security Deutschland. Kooi ist Pionier in Sachen temporärer Videoüberwachung und hat bereits 2010 die ersten mobilen Videotürme mit autarker Stromversorgung entwickelt. Inzwischen ist das in den Niederlanden beheimatete Unternehmen mit einer Mietflotte von mehr als 4.000 Systemen und eigenen Alarmzentralen in über 20 Ländern aktiv.
Für die Überwachung der Solarpark-Baustellen werden die Videotürme in den kritischen Zonen positioniert. Das sind vor allem Haupt- und Nebenzufahrten und Bereiche, wo wertvolles Material gelagert wird. "Selbst bei großen Solarparks genügen fünf bis sieben UFOs, um ausgewiesene Lagerflächen und Zufahrten zuverlässig abzusichern", erklärt Cornelius Scheele, Verkaufsleiter DACH bei Kooi Security. "Für die optimale Positionierung führen wir einen Sicherheitscheck durch und beraten die Bauleitung, wo welches System stehen sollte."
Die 'Hardware' alleine reicht aber nicht aus. Entscheidend ist das Zusammenspiel mit der Alarmzentrale. Die während der Bewachungszeit detektierten Bewegungen auf der Baustelle werden von der deutschen Kooi-Alarmzentrale in Schortens bei Wilhelmshaven geprüft. Typische Fehlalarmquellen werden schon vorab per Künstlicher Intelligenz herausgefiltert, alles andere sehen sich die Zentralisten genau an. Verifizieren sie einen Alarm, sprechen sie die Täter per Sprachdurchsage an und spielen eine Sirene ab, ggf. auch mehrfach. In den allermeisten Fällen werden die Täter dadurch abgeschreckt und verlassen das Gelände. Falls nicht, setzt die Alarmzentrale eine vorher abgestimmte Meldekette in Gang. "Wir arbeiten nach definierten internen Sicherheitsstandards für Bau- und Betriebsphase, die mit den Versicherungen abgestimmt sind", erläutert Dirk Malczyk. "Während der Bauphase gehört dazu neben der Videoüberwachung nachts bei Bedarf auch ein Wachschutz. Durch die Zusammenarbeit mit der Alarmzentrale kann dieser wesentlich zielführender eingesetzt werden und muss nicht unnötig ausrücken."
UFOs bei Leuchtturmprojekten
Der Photovoltaik-Park im sächsischen Gernrode war 2019 die erste Green Energy 3000-Baustelle mit Kooi-Videoüberwachung. Inzwischen sind neun Projekte abgeschlossen, zwei weitere sind derzeit im Bau. Zu den abgeschlossenen Projekten zählt das Leuchtturmprojekt Großschirma I in Sachsen. Der im Juli 2022 fertig gestellte Solarpark verfügt als einer der ersten Anlagen seiner Art in Deutschland über einen 1,7 MW/3,84 MWh großen Batteriespeicher. Durch die bei Großanlagen noch seltene Speichermöglichkeit lässt sich der erzeugte Strom unabhängig von der momentanen Anlagenleistung zum optimalen Zeitpunkt einspeisen und das Netz stabiler halten. Auch die jüngsten PV-Projekte Schnaittenbach II in Bayern und Maulbeerwalde IV in Brandenburg realisiert Green Energy 3000 als einer der Vorreiter mit dieser innovativen Technik.
"Bei den überwachten Baustellen haben wir keine nennenswerten Diebstähle mehr gehabt", so Bau- und Projektleiter Dirk Malczyk. "Es gab aber sehr wohl Vorfälle. Hier hat die Alarmzentrale eingegriffen und konnte Angreifer erfolgreich abschrecken und Schäden verhindern." Das umsichtige Vorgehen der Alarmzentrale kommt bei den Projektentwicklern gut an. "Die Kooi-Zentralisten sehen sich Vorfälle genau an", so Dirk Malczyk. "Wir hatten beispielsweise mal den Fall, dass eine Arbeitstruppe wegen der Hitze im Sommer schon vor der üblichen Arbeitszeit auf der Baustelle war, also noch während die Überwachungszeit, die wir per App eingestellt hatten. Die Zentrale hat aber nicht einfach Alarm ausgelöst, sondern mit uns Rücksprache genommen. Unsere Erfahrung ist, dass die Zentrale Fehlalarme sehr gut herausfiltert und im Ernstfall wirklich dranbleibt."
Geringer Aufwand, hoher Nutzen
Die Umsetzung der Videoüberwachung ist aus Sicht der Leipziger Projektentwickler unproblematisch. "Die Spezialisten von Kooi arbeiten selbstständig und schlagen genau vor, wo die Türme am besten stehen", so Malczyk. "Die UFOs werden zuverlässig angeliefert und sind in kurzer Zeit aufgestellt und eingerichtet. Der Aufwand für den Bauleiter ist gering. Auch während des Projektes sind die Leute von Kooi immer erreichbar und finden schnell eine Lösung, wenn sich auf der Baustelle einmal etwas ändert."
Für Green Energy 3000 ist die temporäre Videoüberwachung inzwischen fester Bestandteil der Sicherheitsmaßnahmen während der Bauphase. Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist für den Projekt- und Bauleiter klar. "Letztlich genügt schon ein einziger verhinderter Diebstahl, damit die Videoüberwachung sich rechnet", so Dirk Malczyk.
Mehr Informationen zum Unternehmen unter: https://www.ge3000.de/